Mozart 100 2024 - aus einer interessanten Perspektive von Anett






















© Anett H.


Bei Regenwetter geht man normalerweise nicht aus, sondern kuschelt sich bei einer Netflixserie in die Couch oder, wenn man doch aktiver sein möchte, mit einem Buch ins Hotelzimmer und wartet ab, um später ein Museum in der Stadt zu besuchen. Ich ging trotzdem bei starkem Regen aus dem Hotel, beziehungsweise lief bereits zum Start – ich bin doch nicht so blöd, bei so einem starkem Regen spazieren zu gehen…


















© Anett H.


Das war mein zweites Mal beim Mozart City Trail. Das erste im vorigen Jahr ein absolut positives Erlebnis. Mein allererster Lauf bei einem Wettbewerb überhaupt nach ein paar Monaten Training. Davor nie gelaufen und sogar im Mittelfeld angekommen. Hätte nicht besser laufen können. Während der 12 Monate danach brav mehrmals wöchentlich trainiert – aber immer nur in gemütlicher Länge und Geschwindigkeit. Schon gespannt, ob ich heuer schneller werde. Und dann dieses Wetter. Unmöglich. Vor dem Start Bedenken wegen Rutschgefahr. Ob ich einen Gips bekommen werde?
















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Beim Lauf merke ich dann, dass ich tatsächlich mehr kann, als letztes Jahr. Aber ich habe Angst vor den Stürzen und bin so vorsichtig beim Downhill vom Berg in den Wald, dass mich ein über 60-jähriger, der einige Minuten zuvor gestürzt ist, überholte. Eine Frau vor mir fällt auch hin, steht auf und läuft einfach weiter. Ich bleibe vorsichtig und komme 2 Minuten später ins Ziel, als ein Jahr davor. Vielleicht hätte ich mutiger sein können. Dann würde mein Name jetzt ein bisschen weiter vorne in der Liste stehen. Aber ich bin froh, dass ich unversehrt bin.


















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Ich lese gerade ein Buch, „Outlive” von Peter Attia. Da geht es darum, dass es die beste Altersvorsorge wäre, unsere Stabilität zu stärken, denn wenn alte Menschen stürzen, kann das bei ihnen oft zu schweren gesundheitlichen Folgen führen. Ich habe heute meine Stabilität gestärkt. Bin bei Wurzeln und Steinen, Gatsch und Regen gelaufen. Das war also ein erfolgreicher Tag in meinem Leben, Mission erfüllt, denke ich und warte den ganzen Nachmittag im Hotelzimmer darauf, dass es aufhört zu regnen. Um 19 Uhr gehe ich doch aus. Nach 20 Minuten klatschnass zurück. Wer geht ja bei so einem Regenwetter freiwillig aus?!


Anett H.

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